Maria auf dem Seil
Figurentheater Wilde & Vogel + Ines Müller-Braunschweig
Maria, Maria du gehst alleine,
kein Mensch weiß was dein Herz jetzt spricht,
Auf deiner Seele liegen schwere Steine,
davon erzählen kannst du noch nicht.
Die Steine werden einmal wieder fallen,
mit leichter Seele faßt du neuen Mut,
Das Leben wird dir wieder neu gefallen,
Maria, Maria so ist es gut.
Maria ist noch nie zur Schule gegangen. Maria kommt aus dem Zirkus. Maria kann auf dem Seil tanzen.
Etwas Schreckliches ist passiert, zu schrecklich um zu erinnern. Alles, was in den zehn Jahren ihres Lebens geschehen ist, hat Maria vergessen.
Sie wird zu ihrer reichen Großmutter Dona Maria Cecilia Mendonca de Melo in die Stadt gebracht. Stundenlang steht Maria am Fenster ihres neuen Zimmers und schaut träumend in den Hof hinaus. So viele Fenster! Eines aber ist besonders: Es hat einen runden Bogen und steht offen. Wie wäre es, ein Seil dorthin zu spannen? Und mit den zwitschernden Schwalben in luftiger Höhe hinüber zu spazieren? Träumend beginnt sie zu gehen.
Hinter dem Fenster – viele Türen, jede in einer anderen Farbe. Töne… Stimmen… Soll sie die Türen öffnen? Die gelbe? Die blaue? Die weiße? Nur die rote Tür bleibt verschlossen. Was wartet hinter der roten Tür?
Maria auf dem Seil: Ein Stück mit Puppen und Menschen, im Zirkus, im Wohnzimmer der Großmutter und in den Schattenräumen der Erinnerung, mit viel Musik, einem Hauch Brasilien und dem, was das Leben lebenswert macht.